Kategorie: Gemeinde

Aktuell fortlaufende Chronik der Gemeinde Admannshagen-Bargeshagen

Wappen der Gemeinde

Die Gemeinde umfasst heute 15,67 km², in ihr leben aktuell etwa 2.900 Einwohner. Die Dörfer, die zu den Hägerorten der alten Waldlandschaft Drenow gehörten, wurden von Mitte/Ende des 13.Jahrhunderts Steinbeck (1264), Rabenhorst (1273), Bargeshagen (1286) und Admannshagen (1302) vermutlich von so genannten Lokatoren gegründet, die im Auftrag des Klosters Doberan Siedler in das Land brachten, um dieses urbar zu machen.

So waren wahrscheinlich die Lokatoren Beringer für den Namen Bargeshagen (früher auch Beringhereshagen) und Adam für Admannshagen (Adamshagen) die Namensgeber. Rabenhorsts Gründungsname wurde nach Rodungen niederen Gestrüpps (Horst) benannt, Steinbecks Namensgeber schien der damalige Bach Stenbeke gewesen zu sein.

Die Siedlungen wechselten im Mittelalter häufig ihre Besitzer, bis sie dann schlussendlich dem Kloster Doberan zugehörig waren.

Die Gemeindegrenzen heute

Im Juni 1549 setzte der Herzog Johann Albrecht I. auf dem Sternberger Landtag die lutherische Lehre für alle Landstände in Mecklenburg durch. 1552 wurde das Kloster Doberan säkularisiert und dessen Besitztümer gingen so auf den Herzog von Mecklenburg – Schwerin über, so auch die Dörfer Admannshagen, Bargeshagen, Steinbeck und Rabenhorst. Sie wurden in den folgenden fast vier Jahrhunderten vom Dominalamt Doberan verwaltet.


Während des 30jährigen Krieges durchzogen immer wieder mordende und brandschatzende Söldnertruppen: Schweden, kaiserliche Truppen, schottische und englische Einheiten oder Räuberbanden die Gegend und plünderten die Bauern aus.

1644 ist der Tiefpunkt erreicht: nur noch die Hälfte der Höfe im Amt Doberan sind besetzt. So kam es zu erheblichen Einbußen in der landwirtschaftlichen und gewerblichen Produktion.1654 wurde zudem die Leibeigenschaft gesetzlich festgelegt.

Zwar entwickelte sich im so genannten Dominalgebiet die Lage der Bauern im Vergleich zu den ritterschaftlichen Besitzungen im 18.Jahrhundert relativ positiv, weil ihnen die Ablösung des Hofdienstes durch Zahlung von Dienstgeld gelang und ab 1753 Büdnereien erlaubt waren, doch versuchten etliche Familien durch Auswanderung nach Preußen und Russland, den immer noch erheblichen Belastungen zu entkommen.

1751 zählte unsere heutige Gemeinde insgesamt 239 Einwohner: 114 in Admannshagen, 82 in Bargeshagen, 22 in Steinbeck und 21 in Rabenhorst. In der Volkszählung von 1819 wurden in Admannshagen 203 Einwohner, in Steinbeck 64 gezählt, in Bargeshagen wohnten 207 Menschen und in Rabenhorst 89, insgesamt gab es zu diesem Zeitpunkt in unserer Gemeinde schon 563 Personen. Dass eine gewisse Konstanz der Einwohnerschaft vorhanden war lag auch daran, dass unsere heutige Gemeinde lange Zeit abseits der größeren Straßen lag, die alle südlich von unseren Dörfern nach Rostock verliefen und Heeresströme und marodierende Söldner seltener durch dieses Gebiet zogen.

Auch verliefen agrarische Entwicklungen im Dominalamt Doberan anders als auf den ritterschaftlichen Gütern Mecklenburgs. Groß- und Mittelbauern hatten in unseren Dörfern das Sagen. 1820/21 wurde die Leibeigenschaft abgeschafft, aber erst 1867 konnten die Bauern beginnen ihre Äcker zurückzukaufen; als die Vererbpachtung eingerichtet wurde.

Zwischen Rostock und Doberan entstand zwischen 1842 und 1847 eine so genannte Kunststraße, die dann weiter nach Heiligendamm, dem ältesten deutschen Seebad, führte. Der Streckenverlauf entsprach etwa der heutigen B 105, somit war zumindest Bargeshagen an das öffentliche Verkehrsnetz angeschlossen, das nun zu einem Straßendorf wurde.


Der am 02.Dezember 1853 gegründete Admannshäger Spritzenverband war die älteste Freiwillige Feuerwehr im Amt Doberan und war u.a. auch für die Orte Bargeshagen, Steinbeck und Rabenhorst verantwortlich. Nach 1867 kamen durch die Gewerbefreiheit wieder die ersten Handwerker wie Schmiede, Müller, Schuster und Schneider in die Dörfer.

1883 eröffnete die Eisenbahnstrecke von Rostock nach Doberan über Parkentin. 1908 wurde der Weg von Admannshagen nach Bargeshagen mit geschlagenen Steinen gepflastert und 1913 Admannshagen an das öffentliche Stromnetz angeschlossen.


Kriegerdenkmal in Admannshagen

Am Ende des 1.Weltkrieges (1914-1918) waren 22 Gefallene aus unserer Gemeinde zu beklagen.1920 erließ die Weimarer Republik den Bauern in Mecklenburg den Rest der Kaufsumme. 1931/32 wurden die Bauern dann endgültig Eigentümer ihres Bodens. Mit der Weltwirtschaftskrise 1929 erlebte die NSDAP einen Aufschwung. Ein Großteil der Bauern in Admannshagen und Bargeshagen war schon vor Hitlers Machtantritt 1933 Mitglied dieser Partei. Es gab in den Orten auch eine Frauenschaft, einen BDM (Bund Deutscher Mädchen) und die HJ (Hitler-Jugend). In der Zeit des Nationalsozialismus wurde in jeder Gemeinde ein Ortsbauernführer eingesetzt, der im Sinne der NSDAP das Gemeindeleben überwachte. Dieser kontrollierte auch nach Ausbruch des 2. Weltkrieges die Kriegsgefangenen auf den Bauernhöfen. 26 Männer aus unserer Gemeinde sind in diesem Krieg gefallen.


Der Einmarsch der Sowjetarmee am 1.Mai 1945 um 16.00 Uhr in Bargeshagen versetzte die Einwohner in Angst und Schrecken. Erst einige Tage später konnte eine gewisse Ordnung wiederhergestellt werden.

Nach 1945 flohen mehr als 12 Millionen Deutsche aus den Ostgebieten vor der Roten Armee, sodass viele von ihnen auch in unserer Gemeinde untergebracht wurden, in Bargeshagen waren es ca. 100 und in Admannshagen ca. 55 Flüchtlingsfamilien.

Es folgte im selben Jahr die Bodenreform, Gutsbesitz und Besitz von über 100 ha wurden enteignet und an Bauern und Neusiedler verteilt.

30 Neubauern und zusätzliches Land für 33 landarme Bauern wurden so in Bargeshagen und Rabenhorst verteilt.


1955 wurde die LPG „Hol di ran“ in Bargeshagen und in Admannshagen die LPG „Heimatfrieden“ mehr oder minder freiwillig gebildet. Diese beiden Genossenschaften schlossen sich 1960 zur LPG „Justus Liebig“ zusammen, die sozialistische Umgestaltung der Dörfer begann. Am 27.02.1960 wurde der Kreis Bad Doberan als „vollgenossenschaftlich“ gemeldet. Viele Bauern verließen aber aus politischen Gründen ihre Höfe.

Alte Schule in Admannshagen

Am 01.10.1945 begann auf Anordnung des russischen Oberkommandanten der Schulunterricht. Durch die vielen Flüchtlingskinder, fehlende Räumlichkeiten und zunächst fehlende Lehrer war das ein schwieriger Beginn.


Am 01.02.1962 wurden die Dörfer Admannshagen, Bargeshagen, Rabenhorst und Steinbeck zur Großgemeinde Admannshagen-Bargeshagen zusammengeschlossen. Erster Bürgermeister wurde für die nächsten 28 Jahre Hans-Heini Bull. Die Gemeindevertretung bestand aus 46 Mitgliedern, von denen 51% der SED angehörten.

Die restlichen Mitglieder verteilten sich auf die Blockparteien CDU, DBD, LDPD und Massenorganisationen, wie DFD (Demokratischer Frauenbund Deutschlands), VdgB (Verein der gegenseitigen Bauernhilfe) und FDJ (Freie Deutsche Jugend).

Als Handwerksbetriebe gab es in Bargeshagen eine Schmiede, eine Stellmacherei und eine Sattlerei, in Admannshagen eine Tischlerei, ein privates Fuhrunternehmen und einen Sattler. Verkaufsstellen befanden sich in Admannshagen und Bargeshagen, die in den 50er Jahren vom „Konsum“ übernommen wurden. 1959 wurde in Admannshagen ein Kulturhaus errichtet, in dem Tanz- und Kinoveranstaltungen stattfanden.

Ab 1958 existierte in Bargeshagen ein Kindergarten, zuerst in der ehemaligen Molkerei, ab1982 hinter dem Gemeindehaus.

Landwarenhaus in Admannshagen

Ab den 60erJahren verbesserte sich nach und nach die Infrastruktur der Gemeinde: Straßen wurden befestigt, 1962 eröffnete ein Landwarenhaus mit Selbstbedienung. Wohnraum wurde durch Errichtung von vier Wohnblocks geschaffen und Anfang der 70er Jahre wurde Admannshagen an die zentrale Wasserleitung angeschlossen.

Mit dem Ende der DDR wurden die Enteignungen wieder rückgängig gemacht, die LPG wurde aufgelöst.

Am 06.Mai 1990 fand die konstituierende Sitzung der ersten frei gewählten Gemeindevertretung der Kommune Admannshagen–Bargeshagen statt. Erster Bürgermeister wurde Klaus-Peter Wiendieck, erster Gemeindevorsteher war Hans-Peter Stuhr. Die Gemeindevertreter waren Karin-Maria Michael, Johannes Mährlein, Matthias Metzner, Angela Soltow, Peter Seyer und Udo Kießlich. Sie setzten sich sofort das Ziel, die Gemeinde wirtschaftlich stark zu entwickeln.

So entstand ein großes Gewerbegebiet am Admannshäger Damm, wo sich bis heute ca.80 verschiedene Unternehmen ansiedelten.

Damit wurde es möglich, die Lebensbedingungen der Einwohner Schritt für Schritt zu verbessern und die Gemeinde als Wohnort vor den Toren der Hansestadt Rostock attraktiver zu machen. Die Verbindungsstraßen zwischen den Ortsteilen wurden erneuert, Rad- und Wanderwege gebaut. In Admannshagen lädt der „Luisenhof“ an den Wochenenden zu Kaffee und Kuchen ein, regelmäßige Hoffeste sind zum festen Bestandteil des dörflichen Lebens in Admannshagen geworden.


Neues Wohngebiet in Bargeshagen
Ein neues Wohngebiet in Bargeshagen

Es entstanden fünf neue Wohngebiete, eine moderne Arztpraxis, eine Physiotherapie und ein Jugendclub in Bargeshagen und ein Mehrgenerationenhaus in Admannshagen. In der Kulturscheune in Bargeshagen findet ein reges kulturelles Leben mit vielen Veranstaltungen statt.

Insgesamt leben in unserer Gemeinde über 500 Kinder und Jugendliche im Alter bis 18 Jahre. 130 Kinder im Alter bis 6 Jahre werden in unserer Kindertagesstätte „Storchennest“ betreut, ca. 300 Schülerinnen und Schüler von 6 bis 16 Jahre gehen nach Rethwisch in die Grund- und Regionalschule. Eine sehr gut funktionierende Seniorenbetreuung kümmert sich um die ältere Generation mit vielfältigen Veranstaltungen und für die sportliche Ertüchtigung sowie für den Kinderspaß gibt es den JOHO-Park mit einer Pandino–Spielwelt in Bargeshagen. Der Fußballverein „1. FC Obotrit“ und der Tennisclub Bargeshagen gehören genauso wie die „Freiwillige Feuerwehr“ zum festen Bestandteil des Lebens in unserer Gemeinde. Ab Februar 2025 eröffnet dann auch wieder eine Gaststätte in der „Alten Molkerei“.

Amtierender Bürgermeister der Gemeinde ist seit Juni 2024 Hans-Peter Stuhr.

Die aktuellen Satzungen der Gemeinde finden Sie auf der Amtsseite. Zusätzliche Informationen zu den Sitzungen der Gemeinde finden sie auf dem Informationsportal.

Letzte Änderung: 01/2025


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